Erleichtere dir das Handling deines Squarehead Großsegels
Auch im Fahrtensegelbereich werden Großsegel mit oben weit ausgestelltem Achterliek, Squareheads genannt, immer beliebter. Das ist keine Mode, sondern Squarehead Großsegel haben große Vorteile gegenüber herkömmlichen Dreieckssegel.
- Die störenden Abwinde des Mastes reichen je nach Mastprofil 30-70 cm weit in das Großsegel hinein. Aus diesem Grund wird der obere Teil eines herkömmlichen Dreiecksegels nicht richtig angeströmt und entfaltet kaum Vortrieb, sondern nur zusätzliche Krängung.
- Squarehead Großsegel haben bis zu 30 % mehr Fläche bei gleicher Mastlänge, ohne mehr Krängung zu erzeugen.
- Bei gerefften konventionellen Dreiecksegel wird das Verhältnis zwischen dem wirksamen und dem unwirksamen Teil des Großsegels noch ungünstiger.
- Squarehead Großsegel öffnen auf Am Wind Kursen das Achterliek automatisch in Böen und erleichtern durch diese „Automatik“ das Trimmen des Großsegels.
Aus diesen Gründen werden Squarehead Großsegel auch immer mehr auf Serienjachten eingesetzt.
Doch es gibt auch einen gravierenden Nachteil, der zeigt sich aber erst beim Bergen:
Wenn das Topp fix mit dem obersten Rutscher verbunden ist, lässt sich das Segel nicht komplett bergen. Versucht man es mit Gewalt, bricht die oberste Segellatte.
Die Verbindung Mastrutscher – Segel jedes Mal beim Bergen zu lösen ist mühsam, da diese Verbindung (aus gutem Grund) üblicherweise nur mit einem Schraubendreher geöffnet werden kann.
Diesen Schäkel durch einen konventionellen Schäkel zu ersetzen, erleichtert zwar das Lösen und Verbinden des Segels, hat aber den Nachteil, dass der Schäkel mit seiner Öffnungsnase am Mast ansteht, wenn das Segel nicht genau mittschiffs ausweht. Dadurch wird die Reibung des Mastrutschers beim Reffen und Ausreffen wesentlich erhöht und speziell das Ausreffen während der Fahrt wird zum Kraftakt und führt zu Kratzern am Aluminium oder Carbon.
Nun genug zum Problem. Wie schaut die Lösung aus?
Wir haben mittels einer dünnen Dynemaleine, die vom Kopfbrett zum Rutscher, dann wieder durch das Kopfbrettauge und von dort nach unten zum übernächsten Mastrutscher geführt und dort befestigt wird, eine Automatik geschaffen.
Beim geborgenem Segel ist die Leine lose, da sich die oberen zwei Mastrutscher und das Kopfbrett unmittelbar übereinander am Mast befinden. So kann das Kopfbrett weit genug vom Mast entfernt werden, um auch die oberste Diagonallatte parallel zu den anderen Latten auftuchen zu können.
Wird das Segel gesetzt, spannt sich diese Leine mit zunehmenden Abstand der Mastrutscher und das Kopfbrett wird automatisch zum Mast gezogen.
Wichtig ist dabei, die Länge der Dynemaleine genau abzustimmen. Ist die Leine zu lang, wird das Kopfbrett nicht genügend zum Mast gezogen, was speziell bei gerefften Segel den Segelstand beeinträchtigt. Ist die Leine zu kurz, kann das Vorliek des Großsegels zwischen Kopfbrett und Mastrutscher nicht genügend gespannt werden. Aber ist die Länge einmal optimal eingestellt, ist das Ergebnis perfekt und verlorene Schäkelbolzen und Schraubendreher sind Vergangenheit.
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